Der wesentliche Fokus vieler Anbauer ist es, besonders große Pflanzen mit hohen Erträgen zu züchten. Es gibt viele Maßnahmen, die man ergreifen kann, um erfolgreicher zu züchten. Wenn Sie gerade erst anfangen, Marihuana anzubauen, dann sollten Sie sich darauf konzentrieren, eine gesunde, glückliche Pflanze aufzuziehen. Dann können Sie immer noch versuchen, die größte aller Pflanzen zu züchten. Wenn Sie aber regelmäßig Pflanzen aufziehen, aber nun gern eine größere Ernte erhalten würden, dann wird dieser Artikel Ihnen einige Methoden beschreiben, wie Sie Ihre Ernte verbessern können.
Die genetische Beschaffenheit Ihrer Pflanze, oder die Sorte, die Sie auswählen, spielt eine große Rolle bei der Frage, wie viel Sie am Ende ernten werden. Die Ernte variiert von Sorte zu Sorte, und diese Anleitung kann dazu genutzt werden, um von der jeweils angebauten Sorte mehr zu ernten. Die beschriebenen Methoden befassen sich vor allem damit, das Umfeld der Pflanzen so zu ändern, dass die Pflanzen schneller und besser wachsen und die Ernte größer ausfällt.
1. Verbessern Sie die Lichtintensität
Wenn man Marihuana draußen anbaut, dann ist natürlich der einzige Weg, wie man die Lichtintensität erhöhen kann, genau auf den Ort zu achten, an dem man pflanzt. Jede Pflanze braucht eine gute Lichtquelle, um zu wachsen, denn Licht ist die Energiequelle für Ihre Marihuana-Pflanzen. Also ist die folgende Methode für diejenigen wichtig, die Marihuana in Innenräumen anbauen wollen. Dunkelzeiten sind für die Pflanzen ebenso wichtig wie genügend Lichtperioden, doch kann man mit zunehmenden Lichtperioden die Ernte positiv beeinflussen. In den Lichtphasen betreibt die Pflanze Photosynthese, durch die sie Zucker bilden kann, der den Blüten beim Wachsen hilft. In den Dunkelzeiten bildet die Pflanze ein Hormon namens Florigen, das die Blüte überhaupt erst auslöst.
Zunächst muss man wissen, dass hochgewachsene, dünne Pflanzen weniger Ertrag bringen als kleinere, buschigere Gewächse. Das ist auch eine Methode, wie man erkennen kann, dass die Pflanze ein Problem mit der Lichtintensität hat. Die Lichtmenge im Wachstumsstadium zu vergrößern kann dabei helfen, dass die Pflanze Blüten anstatt Äste entwickelt, was die Pflanze kleiner und buschiger werden lässt. Um eine größere Ernte zu erhalten, müssen Sie also die Lichtintensität während der Wachstumsphase erhöhen. Es ist wichtig, darauf zu achten, dass die Zimmertemperatur trotz höherer Lichtintensität die gleiche bleibt. In der Wachstumsphase ist es ebenso wichtig, dass die Setzlinge kühl bleiben.
Der einfachste Weg, die Lichtintensität zu erhöhen, ohne die Raumtemperatur in Mitleidenschaft zu ziehen, ist, die Lichtquelle näher an die Pflanze zu rücken. Seien Sie vorsichtig und verbrennen Sie den Pflanzen dabei nicht die Spitzen ihrer Blätter. Stellen Sie sicher, dass jede Knospe gut mit Licht beschienen wird, sogar rund um die Pflanze. Einer Marihuana-Pflanze mehr Licht zu geben, ist der einfachste und effektivste Weg, die Knospen dazu zu bringen, größer und größer zu werden. Wenn Sie in Ihrem Anbauraum schon die größtmögliche Lichtintensität erreicht haben, kann es auch helfen, der Luft CO2 beizufügen. CO2 hilft Marihuanapflanzen ebenfalls bei der Aufnahme von Licht. Wenn allerdings das CO2 vor dem Punkt eingesetzt wird, an dem die Pflanze fast zu viel Licht erhält, wird es keinerlei Effekt haben.
2. Die richtige Menge an Nährstoffen
Der Trick bei der Verwendung von Düngemitteln als Wachstumshilfe ist es, nicht zu viel oder zu wenig zu düngen. Es ist eine weitverbreitete Fehlannahme, dass Düngemittel wie Mahlzeiten für Pflanzen seien. Die Wahrheit ist, dass Licht das Essen für Pflanzen ist. Die Nährstoffe sind nur dazu da, um den Prozess der Photosynthese zu unterstützen, sie helfen der Pflanze, Essen zu verdauen, das schon da ist, wenn man so will.
Nährstoffknappheit ist zerstörerisch für die Gesundheit Ihrer Pflanzen, und diese teilt sie Ihnen vor allem durch eines mit: durch Veränderungen der Blätter. Wenn die Blätter zu welken beginnen oder die Farbe ändern, ist das ein Zeichen dafür, dass ihnen ein Nährstoff fehlt. Es ist in der Tat sogar besser, am unteren Rand der Nährstoffversorgung zu bleiben, da dieses Problem leicht gelöst werden kann. Das größte Problem von Anbauern ist, dass sie nicht verstehen, dass es nicht unbedingt gut sein muss, wenn die Pflanze mit Nährstoffen überschüttet wird.
Viele Anbauer haben das Problem, dass sie ihren Pflanzen zu viele Düngemittel geben. Dieser Effekt wird Nährstoffverbrennung (nutrient burn) genannt. Die Versuchung für Anbauer kann sein, ihren Pflanzen einen Cocktail aus Nährstoffen zu geben, ohne genau zu wissen, wie diese eigentlich wirken. Ein Überschuss an Düngemittel kann die Pflanzen ebenfalls nachhaltig schädigen. Wenn Sie also einen Düngeplan kaufen, benutzen Sie ihn nur zur Hälfte der dort angegebenen Mengen. Beobachten Sie die Pflanze – wenn sie mehr Nährstoffe braucht, dann können Sie diese ja immer noch leicht hinzufügen.
In der letzten Wachstumsphase, 2-4 Wochen vor der Ernte, ist es sogar besser, der Pflanze weniger Nährstoffe zuzuführen. Da die Pflanze dann ihre Energie darauf verwendet, große, gesunde Blüten zu produzieren, ist es nicht so wichtig, ob die obersten Blätter trocken werden oder herunterfallen. Zu viele Nährstoffe in diesem Stadium wird die Blütenproduktion sogar eher behindern und man verliert einen Teil seiner Ernte.
3. Durch Beschnitt die Ernte vergrößern
Ihre Marihuanapflanze zu beschneiden, ist die einfachste Methode, um vor der Ernte den Ertrag zu vergrößern. Es lohnt sich, die Pflanze zu beschneiden und Blättern und Äste beispielsweise im oberen Bereich auszudünnen, wenn die darunter liegenden Äste so mehr Licht erhalten. Das ist der Fall, wenn der obere Teil einer Pflanze schneller wächst als der untere.
Eine verbreitete Art des Beschnitts für Marihuanapflanzen ist das sogenannte “Topping”. Hier entfernt man von jedem Ast das vorderste Blatt, sodass die Pflanze weniger Energie für den Ast verwendet. Sie wird neue Äste bilden, um diese zu Hauptästen zu machen. Wenn man auch hier die vordersten Blätter entfernt, wird die Pflanze weitere Äste bilden. So kann man sie dazu bringen, doppelt so viele Äste – und Plätze für Blüten – auszubilden.
Es gibt Methoden des Beschneidens, die das Wachstum der Pflanze generell verändern. Eine davon ist das so genannte Low Stress Training (LST), das die Pflanze effektiv dazu bringt, flacher und breiter zu wachsen und nicht so sehr in die Höhe und schmal. So können mehr Teile der Pflanze besser mit Licht versorgt werden, und so wird die Ernte ertragreicher. Da der Beschnitt und das Licht ganz in Ihrer Hand liegen, könnte Ihnen auffallen, dass der obere Teil der Pflanze wesentlich mehr Licht erhält als der untere. Dann könnten Sie auch entscheiden, die unteren Äste zu trimmen, damit sie keine Energie aus dem gut wachsenden oberen Teil der Pflanze ziehen.
4. Kontrolle von Temperatur und Feuchtigkeit
Ein kontrolliertes Umfeld für den Anbau zu finden, ist sehr wichtig, um die Ernte zu verbessern. Man kann die Aufzuchtbedingungen sehr verbessern, wenn man auf die Temperatur achtet, die im Anbauraum herrscht. Pflanzen, die zu niedrigen Temperaturen ausgesetzt sind, wachsen in der Regel langsamer. Sie können überleben, werden aber keine guten Erträge liefern. Auch zu hohe Temperaturen werden das Wachstum der Pflanze eher verlangsamen. Wenn die Temperatur zu hoch ist, wird man dies daran erkennen, dass die Pflanzen braune Stellen bekommen und anfangen zu welken.
Die Temperatur stabil zu halten und gut unter Kontrolle zu haben, ist im Stadium der Blütenbildung am wichtigsten. Wenn die Temperatur zu hoch ist (über ca. 26 °C), wird das Blütenwachstum nachlassen, was einen negativen Effekt auf die Ernte haben kann. Es wird auch die Wirkung und den Geruch der Blüten verändern.
Feuchtigkeit ist ebenfalls ein Faktor, der die Ernte beeinflusst. Wenn es zu feucht ist, wird man mit Pflanzenproblemen wie Moder oder weißen, puderartigen Milben zu tun haben. Es ist daher wichtig, genau darauf zu achten. Noch einmal: der wichtigste Augenblick für die Feuchtigkeitskontrolle ist der, an dem die Pflanze Blüten bildet. Hält man nun den Boden trockener, können sich die Trichome besser bilden und zu potenten Knospen werden.
5. Zur richtigen Zeit ernten
Dies sollten alle Anbauer gut bedenken – denn ein falscher Erntezeitpunkt kann die Qualität und Größe der Knospen stark beeinflussen. Die Blütezeit wird bei jeder Marihuanasorte anders sein, also sollte man sich gut informieren, wann bei der Sorte, die man anbauen möchte, die Blütezeit einsetzt. Wenn man seine Knospen zu früh erntet, riskiert man eine bis zu 25% kleinere Ernte, denn das größte Knospenwachstum findet in den letzten drei Wochen vor der Erntezeit statt. Wenn man zu spät erntet, riskiert man wiederum den Verlust der Wirkstoffe in den Blüten, besonders wenn sie schon beginnen, von selbst herunterzufallen.
Den richtigen Erntezeitpunkt zu wählen, ist der entscheidende Schritt beim Anbau von Marihuana. Es gibt eine optimale Zeit, in der man die stärksten und zahlreichsten Knospen ernten kann, doch eine verfrühte Ernte wird die Qualität und Quantität der Knospen entscheidend verschlechtern.