Wie auch bei anderen Anbaumethoden, so gibt es nicht das beste Anbausystem. Für welches du dich entscheidest, hängt vollkommen von deinen potentiellen Anbauflächen und den Marihuana-Sorten, die Du züchten möchtest, ab. Sowohl Outdoor- als auch Indoor-Samen haben ihre Vor- und Nachteile. Finde hier das beste System für dein Anbauprojekt.
Der Streit darüber, ob man Cannabis eher innen oder im Freien anpflanzen soll, ist uralt, und es ist an der Zeit, mit einigen Mythen über den Unterschied zwischen indoor und outdoor angebauten Cannabis-Pflanzen aufzuräumen. Lange Zeit haben Cannabiskonsumenten indoor angepflanztes Marihuana gegenüber unter freiem Himmel angebautem Marihuana bevorzugt, weil man annahm, dass es stärker sei und so eine authentischere Erfahrung entstünde. Es ist jedoch nicht möglich, die externen Faktoren zu ignorieren, die zu diesem Eindruck geführt haben könnten. Um festzustellen, ob Indoor-Marihuana besser ist als im Freien angepflanztes, benötigt man Kenntnisse über den Unterschied zwischen den beiden Anbauarten, die viele Cannabiskonsumenten nie wirklich erlangt haben.
Es hängt also alles davon ab, ob man weiß, welche Anbaumethode besser für das geeignet ist, was man mit der Ernte erreichen möchte. Beide Methoden haben Vorzüge, und beide haben Nachteile, vor allem aber dienen sie unterschiedlichen Zwecken. Outdoor angepflanztes Marihuana kann genauso genussvoll geraucht werden wie innen angepflanztes Marihuana, wenn die Sorte mit Bedacht ausgewählt wurde.
Weshalb wurde indoor angebautes Marihuana jahrelang bevorzugt?
Die meisten Konsumenten, Haschraucher und Anbauer werden dazu sagen, dass sie innen angepflanztes Marihuana bevorzugen, weil es sehr viel stärker ist als alle draußen angepflanzten Cannabissorten, die sie bisher geraucht haben. Das mag zwar wahr sein, doch bedeutet es nicht, dass outdoor angepflanztes Cannabis nicht ebenfalls stark wirksam sein kann. Aufgrund des Verbots wurden im Freien unterhaltene Felder von Guerilla-Truppen betrieben oder mussten im Garten vor den Nachbarn versteckt werden.
Outdoor angebautes Cannabis ist nicht gerade unauffällig und in der Konsequenz ein leichtes Ziel für die Strafverfolgung. Dieser Druck hat dazu geführt, dass das Interesse an der Genetik für outdoor angebautes Marihuana nachgelassen hat.
Das hat die Wahrnehmung gegenüber Outdoor-Marihuana stark geprägt, da einfach weniger davon auf dem Markt war. Beide Anbaumethoden haben jedoch ihre Vorteile und sind aus unterschiedlichen Gründen jeweils vorzuziehen. Auch wenn Outdoor-Cannabis den Naturgewalten (wie Dürre, Tierplagen, Fluten und Frost) ausgesetzt ist, kann es trotzdem ebenso erfolgreich angebaut werden.
Weshalb sollte man Cannabis indoor anpflanzen?
Wie bereits gesagt haben beide Anbauarten ihre Vorzüge. Es gibt jedoch Dinge, für die sich indoor angebautes Marihuana nicht eignet. Einer der offensichtlichen Vorteile, die der Indoor-Anbau mit sich bringt, ist der Schutz vor Umwelteinflüssen und die Möglichkeit, kontinuierlich zu ernten. Das ist insbesondere dann nützlich, wenn du eine Sorte züchten möchtest und mögliche Varianten einschränken willst.
Erstellt man die Anbaubedingungen komplett selbst, hat man als Anbauer vollständige Kontrolle über alle Details des Anbaus. Das bedeutet, dass eine wirklich kontinuierliche Produktion von Blüten sichergestellt werden kann.
Die Vorteile des Indoor-Anbaus sind:
- Die Keimzeit ist kürzer als beim Outdoor-Anbau
- Anbauer haben volle Kontrolle über die Umweltbedingungen
- Mehrere Ernten pro Jahr
- Diskreter Anbau möglich
Der Indoor-Anbau hat jedoch auch Nachteile. Denke beispielsweise darüber nach, ob du lieber eine biologisch unter freiem Himmel gewachsene Tomate essen möchtest oder eine Tomate, die unter LED-Licht gezüchtet wurde. Die meisten Menschen dürften eher zu der Outdoor-Variante der Tomate neigen.
Ein weiterer Faktor, der Indoor-Anbau problematisch macht, ist, dass es eine teurere Methode ist. Es ist kostenintensiv, die Menge an Sonnenlicht zu imitieren, die eine Pflanze unter freiem Himmel kostenlos erhält. Die benötigte Anzahl an LED-Leuchten zu betreiben, kann sehr teuer werden. Es ist schlecht für die Umwelt, so viel Energie für die Aufzucht einer Pflanze einzusetzen, die auf natürliche Weise draußen wächst.
Die Nachteile beim Indoor-Anbau von Cannabis sind also:
- Es ist viel teurer, die Umweltbedingungen indoor herzustellen und sehr viel teurer, diese Bedingungen aufrecht zu erhalten.
- Es bedarf mehr Pflege als der Outdoor-Anbau von Marihuana, da alle Anbaubedingungen ständig kontrolliert und aufrechterhalten werden müssen
- Es ist weniger natürlich und schlechter für die Umwelt
Weshalb sollte man Outdoor-Anbau betreiben?
Der Outdoor-Anbau von Cannabis ist traditionell schwierig gewesen, da es aufgrund der Umweltbedingungen wie auch durch die Arbeit der Ermittlungsbehörden zu Verlusten kommen kann. Durch die Änderungen der Cannabis-Gesetze jedoch kann der Outdoor-Anbau sehr viel praktikabler werden, als er einst war. Das heißt, dass das Potential für eine gute Outdoor-Ernte exponentiell gestiegen ist.
Einige Anbauer setzen inzwischen auf beide Anbaumethoden. Einige experimentieren mit neuen Sorten indoor unter LED-Lampen. Sobald die Pflanze soweit ist, Blüten zu entwickeln, wird sie nach draußen umgepflanzt, um das maximale Wachstumspotential auszuschöpfen. Wenn die Sorte perfektioniert wurde, kann sie danach draußen weiter wachsen.
Der Vorteil des Anbaus im Freien ist natürlich der gleiche Vorteil, der grundsätzlich auftritt, wenn man etwas in seiner natürlichen Umgebung anbaut. Die Cannabis-Pflanze wird draußen auf natürliche Weise besser wachsen, weil es eben eine Pflanze ist. Eine ausgewachsene Outdoor-Pflanze schmeckt besser, riecht besser und die Blüten sehen besser aus, wenn sie entsprechend präsentiert werden. Outdoor aufgezogene Cannabis-Pflanzen ergeben einen höheren Ertrag als indoor angebaute Pflanzen, da sie so viel Platz haben, wie sie brauchen.
Es ist kostengünstiger und einfacher im Freien anzubauen, da sich die Natur um den größten Teil der Arbeit kümmert.
Die Vorteile des Outdoor-Anbaus sind also:
- Es ist kostengünstig und einfach
- Es ist vollkommen natürlich und schadet der Umwelt in keiner Weise
- Der Ertrag ist größer als beim Indoor-Anbau
- Die Blüten sehen schön aus und schmecken hervorragend
Ich halte es für wichtig, dass sich Anbauer nicht von den möglichen Rückschlägen beim Outdoor-Anbau abschrecken lassen. Hat man diese Hürden einmal genommen, ist der Cannabis-Anbau im Freien sehr erfolgreich. Die klimatischen Bedingungen entziehen sich der Kontrolle, die Pflanze ist also von den Launen der Natur abhängig. Doch die Sorte auf die örtlichen Bedingungen abzustimmen, kann dabei helfen, diese Hürde zu nehmen. Wenn du also in einer kalten Klimazone lebst, solltest du eine Sorte wählen, die sich daran anpassen kann.
Die einzigen Nachteile beim Outdoor-Anbau von Cannabis sind:
- Die Launen der Natur spielen einen große Rolle
- In der Stadt ist es unpraktisch, outdoor anzubauen
- Man braucht eine Wasserquelle in unmittelbarer Nähe
Bewusst auswählen
Du solltest dir selbst klar werden, weshalb du Marihuana anpflanzen möchtest, so dass du bewusst die richtige Anbauart wählen kannst. Wenn jeder Marihuana indoor anbauen würde, hätten wir innerhalb kürzester Zeit ein Energieproblem. Es ist eine bittere Ironie, der Natur für den Anbau einer Pflanze solchen Schaden zuzufügen, wenn die Pflanze doch ein natürliches Geschenk der Natur ist! Es gibt wirklich keine bessere Nahrung für Deine Cannabis-Pflanze als natürliches Sonnenlicht, ganz gleich, wie weit die Technologie auch noch fortschreitet.
Doch auch der Indoor-Anbau hat Vorteile. Die besonderen Indoor-Bedingungen können dabei helfen, unterschiedliche Sorten zu züchten oder zu kreuzen. In solchen Fällen ist der Indoor-Anbau angemessen und vielleicht sogar notwendig. Sobald diese Phase aber abgeschlossen ist, gibt es keinen Grund mehr, weshalb du deine Pflanze nicht mehr der freien Natur aussetzen solltest. Dort wächst die Cannabis-Pflanze nun mal am besten.
Es gibt keine Hinweise darauf, dass eine indoor gezüchtete Pflanze stärker ist als eine outdoor angebaute Cannabis-Pflanze. Beide haben das Potential, fürchterliche Pflanzen zu sein, wenn man sich nicht richtig um sie gekümmert hat. Der Unterschied liegt in der Pflege des Anbauers und in der Liebe zum Anbau von Marihuana!