Seit dem Marihuana-Verbot vor fast 100 Jahren breitete sich das Stigma, das Marihuana-Nutzern anhing, immer weiter aus. Wenn auch das Klischee das Haschrauchers mit der wachsenden Beliebtheit von Cannabis schwindet, gibt es immer noch erheblichen sozialen Druck, sich vom Haschkonsum fernzuhalten. Lesen Sie hier mehr.
Das Vorurteil, das mit häufigem Marihuana-Gebrauch verbunden ist, lautet, dass es sich um einen Drogensüchtigen, einen Drogenhändler oder einen faulen Taugenichts handelt. Es besteht kein Zweifel, dass dieses Klischee ein Ergebnis des Verbots von Marihuana ist. Mit der zunehmenden Anzahl an Menschen, die Cannabis konsumieren, (die aus der Legalisierung resultiert), ist es wichtig, das Vorurteil zu zerstreuen, damit es nicht zur Diskriminierung kommt. Um den Konsum von Cannabis in einem neuen gesellschaftlichen Muster zu integrieren, sollte man zunächst erkennen, dass es unterschiedliche Gruppen gibt, die Marihuana konsumieren, und die meisten dieser Gruppen passen nicht in klischeehafte Vorstellungen eines Haschkonsumenten.
Ethnische Hintergründe
Marihuana wurde in den USA das erste Mal in den 1930ern verboten, als zuvor zahlreiche Mexikaner die Grenze zu den USA mit Unmengen Marihuana übertraten. Damit wurde die gesamte Distribution der Pflanze in den Schwarzmarkt verschoben, der somit keinen Regulierungen unterworfen und offen für kriminelle Elemente und Korruption war. Das Klischee des Kiffers ist in der Regel rassistisch, meistens in Bezug auf Schwarze oder Latinos. Es ist eine Konsequenz daraus, dass das weiße Establishment nicht mit Cannabis-Konsum in Verbindung gebracht werden wollte und so ein ethnisches Profil des typischen Marihuana-Konsumenten geschaffen wurde.
Die Diskriminierung von Ethnien, die dadurch für manche sozialen Schichten und unterprivilegierte Gemeinschaften entstanden ist, war katastrophal. Damit einher geht die Entwicklung, dass eine größere Zahl schwarzer und lateinamerikanischer Menschen für Marihuana-Missbrauch verhaftet wird, obwohl Weiße statistisch die gleiche Wahrscheinlichkeit eines Marihuana-Konsums aufweisen wie andere. Dies führt zu noch größeren sozialen Verwerfungen aufgrund von Rassismus und religiösen Auseinandersetzungen, zu einer Zeit, in der wir versuchen sollten, zusammenzurücken.
In der Geschichte der Menschheit wurde Cannabis als Heilpflanze und als Anlass, um Menschen zusammenzubringen, genutzt. Aufgrund des Stigmas, mit dem Marihuana so vehement versehen wurde, ist es zu einem Fokus rassistischer Diskriminierung geworden, und es ist dieses Klischee, das den Drogenkrieg viel stärker weiterführt, als das an sich harmlose Bedürfnis des Konsumenten.
Tragen Cannabis-Konsumenten zum Drogenkrieg bei?
Ein wichtiger Teil des Klischees über Haschkonsumenten ist die Gehirnwäsche der Öffentlichkeit, dass der durchschnittliche Marihuana-Konsument zum Drogenkrieg beitrage. Natürlich ist es so, dass das Verbot den Marihuana-Handel in den Schwarzmarkt getrieben hat, was letztlich zu anderen kriminellen Aktivitäten wie Schmuggel und sogar Gewaltverbrechen geführt hat. Doch kann man den durchschnittlichen Marihuana-Konsumenten wirklich dafür verantwortlich machen?
Die Intention eines Drogenbosses in Bezug auf Marihuana kann Gewalt oder Korruption sein, die Intentionen eines Endkonsumenten aber sind unschuldig, es geht ausschließlich um das Bedürfnis, Marihuana zu bekommen. Ob jemand Marihuana aus medizinischen oder Genussgründen zu sich nimmt, ist egal. Es ist extrem unfair, Konsumenten für den Drogenkrieg verantwortlich zu machen, wenn es eigentlich die Behörden sind, die diesen Krieg und seine zerstörerischen Konsequenzen verursachen.
Durch die Legalisierung erhält der Konsument die Möglichkeit, Marihuana zu kaufen, ohne den illegalen Drogenhandel zu unterstützen, was dazu führen würde, dass das gesamte Geschäft nicht mehr mit Kriminalität in Verbindungen stehen würde. Tatsächlich hat die Legalisierung von Marihuana in den USA dazu beigetragen, die mexikanischen Drogenkartelle zu schwächen, die sich auf grenzüberschreitenden Marihuanahandel fokussiert hatten. Das allein ist ein überzeugendes Argument dafür, dass das Verbot der größte Faktor bei der Verlängerung des Drogenkriegs und dessen fürchterlichen Auswirkungen ist.
Unterschiedliche Nutzer, unterschiedliche Anwendungsgründe
Alle Marihuana-Nutzer in die Kategorie der faulen, Computerspiel-süchtigen, Beihilfe zu Verbrechen leistenden Kiffer einzusortieren, bedeutet auch, die zahlreichen Gründe, weswegen Cannabis konsumiert werden kann, zu verleugnen. Zwar gibt es sicher viele Menschen, die Marihuana aus Genussgründen konsumieren, doch gibt es auch viele, die es zur wirksamen Behandlung medizinischer Probleme einsetzen. Außerdem gibt es Menschen, die Marihuana aus spirituellen Gründen nutzen.
Weltweit wird Marihuana zur Behandlung von Alzheimer, Krebs, Übelkeit und sogar bei Angstzuständen eingesetzt. Inzwischen werden wissenschaftliche Fortschritte dabei gemacht, medizinische Cannabis-Produkte herzustellen, die den Patienten nicht high werden lassen. Mit zunehmender Verbreitung von reinem CBD-Cannabis gibt es immer mehr Cannabis-Konsumenten, die die medizinischen Vorteile ohne das zerebrale High erleben. Reines CBD-Öl und CBD-Cannabis Sorte, die keine psychoaktiven Elemente der Marihuana-Pflanze (THC) enthält und stattdessen nur pharmazeutisch wirksame Elemente des CBD.
Diese Cannabis-Nutzer sitzen gewiss nicht auf ihrer Couch und gucken ständig verdummende Fernsehprogramme. Es ist eher wahrscheinlich, dass sie medizinisches Marihuana zu sich nehmen, um ihr Leben aktiv weiterführen zu können.
Kiffer, die das Klischee brechen
Cannabis ist eine seit Urzeiten beliebte Pflanze. Und es gab in der Geschichte zahlreiche erfolgreicher Kiffer, die das Stereotyp des Haschrauchers als unnützen Teil der Gesellschaft, der nur Verbrechen und Faulheit im Sinn hat, ad absurdum geführt haben.
Dazu braucht man nur einen Blick auf Steve Jobs und Bill Gates zu werfen. Beide Milliardäre sind bekennende Haschraucher, und sie sind definitiv Fürsprecher des Cannabis-Konsums. Beide führen eine Menge ihrer kreativen Energie auf die Pflanze zurück und nennen sie eine Hilfe bei ihren erfolgreichen Karrieren. Steve Jobs und Bill Gates entsprechen beide dem Klischee des weißen Amerikas, keiner von beiden hat einen ethnischen Hintergrund und beide waren finanziell erfolgreich und karrierebewusst.
Carl Sagan, Erschaffer der Dokuserie Cosmos, ist ebenfalls ein bekennender Haschkonsument. Er hat zwei Doktortitel, einen in Astronomie und einen in Astrophysik. Sagan sagt, dass Marihuana etwas Tiefgreifendes in ihm ausgelöst habe, eine spirituelle Erweckung sozusagen, die ihn in die Lage versetzt habe, zwischenmenschliche Beziehungen besser zu verstehen. Seine erfolgreiche Karriere und seine philosophischen Gedankengänge haben nach Sagan ihren Ursprung in dieser tiefen spirituellen Verbindung, die er durch Marihuana gewonnen hat.
Das Klischee entspricht nicht der Wahrheit
Die Schlussfolgerung des Ganzen muss also lauten, dass das von der Gesellschaft über die letzten 100 Jahre geschaffene Klischee nicht der Wahrheit entspricht. Es existiert lediglich in der Phantasie der Menschen als Vorurteil und zeigt die Macht der Autoritäten über die öffentliche Meinung. Es gibt in Wahrheit keinerlei Hinweise darauf, dass Cannabis-Konsumenten faul, kriminell oder unproduktiv wären. Ganz im Gegenteil gibt es eher Hinweise, die vermuten lassen, dass Menschen Cannabis für physische, spirituelle und medizinische Zwecke einsetzen.
Das Klischee wurde schlicht zum Anlass genommen, eine weitere soziale Gruppe zu diskriminieren, genauso wie die Gesellschaft dazu neigt, religiöse Gruppen oder ethnische Gemeinschaften auszugrenzen. Mit den Legalisierungstendenzen überall auf der Welt besteht Hoffnung, dass die tiefsitzenden Vorurteile aufgehoben und Cannabis-Konsumenten in der Gesellschaft Akzeptanz finden können.
hab ich ja schon immer gsesagt