NORML ist möglicherweise die einflussreichste Cannabis-Reformorganisation in den USA und Europa. Die Relevanz und Wichtigkeit dieser Non-Profit-Organisation liegt in ihrem Wunsch begründet, Marihuana im amerikanischen Alltag als normal anzusehen. Lies dir diesen Artikel durch und erfahre alles über diese Gruppe und wie sie an der Gesetzesreform teilnimmt!
NORML wurde im Herzen der Studentenbewegungen der 1970er gegründet und war die erste Non-Profit-Organisation, die sich ausschließlich für die Legalisierung von Cannabis engagierte. Die National Organization for the Reform of Marijuana Laws (NORML) ist seitdem zu einer der lautesten Stimmen für eine Gesetzesreform in den USA und auf der ganzen Welt geworden.
NORMLs Ziel ist nicht nur die Bereitstellung von sicherem und leicht erhältlichem Marihuana für die Öffentlichkeit, auch möchte die Organisation zu einem Wandel in der öffentlichen Meinung beitragen. Dass Menschen aufgrund des Konsums und des Besitzes von Marihuana ins Gefängnis gesperrt werden, grenzt für die Gründer von NORML an Barbarei. Ein Großteil ihrer Arbeit hat deshalb mit jenen zu tun, die diesen veralteten Gesetzen bereits zum Opfer gefallen sind.
Obwohl es mittlerweile viele Lobbyisten und aktivistische Gruppen gibt, die für die Legalisierung von Cannabis kämpfen, ist NORML immer noch relevant und einflussreich. Die Organisation ist die älteste Lobbygruppe und hat beim Bestreben, Cannabis in den USA zu legalisieren, eine der lautesten Stimmen.
Die Geschichte des Gründers
NORML wurde in den 70ern von einem Mann namens Keith Stroup gegründet. Stroup studierte Jura in Washington DC und Politikwissenschaften in Illinois. Sein erster Job im rechtlichen Umfeld erweckte sein Interesse für das Konzept der Produktsicherheit. Zusammen mit seiner Leidenschaft und der Hilfe von ein paar ebenso leidenschaftlichen Freunden, waren diese Interessen die Geburtsstunde von NORML.
Als Stroup von dieser Organisation träumte, war die überwältigende Mehrheit der Amerikaner einer Legalisierung von Gras negativ gegenübergestellt. Selbstverständlich wurden viele Gras-Liebhaber während dieser Zeit gemäß strenger Gesetze verhaftet und bestraft. Stroup und seine Mitgründer glaubten, dass ihnen ihr rechtliches Wissen und ihre Fähigkeiten helfen könnten, jenen Opfern des Gesetzes unter die Arme zu greifen.
Die Hauptgeldquelle, die der Gründung von Stroups Non-Profit-Organisation half, kam von Hugh Hefners Playboy. Ohne diese Gelder hätte Stroup niemals die Mittel gehabt, sein Projekt in die Wege zu leiten. Doch schon innerhalb von ein paar Jahren fanden in den USA einige gewaltige Veränderungen statt, was die Anwendung des Cannabis-Gesetzes betrifft.
“It’s NORML To Smoke Pot”, Es ist NORML, Gras zu rauchen, ist nicht nur Keith Stroups Lebensmotto, sondern auch der Titel seines Buchs. Dieses Buch ist der allererste Bericht über Stroups Reise vom Anwalt hin zum Cannabisaktivisten und die 40 Jahre, in denen er für eine neue Marihuana-Politik gekämpft hat.
Letzten Endes glaubte Stroup an die Freiheiten eines jeden Cannabis-Rauchers in den USA. Die strengen Drogengesetze und Strafen, die während der Hippie-Revolution in den 70ern auferlegt wurden, dienten als Inspiration für die Reise, die Stroup beschreiten sollte. Diese Reise hat uns schließlich hierher geführt, in die moderne Zeit der Cannabis-Legalisierung und der persönlichen Freiheit.
Was befürwortet NORML?
Die Ziele und Bestrebungen von NORML sind vielfältig. Eines ist jedoch sicher – das Ziel der Organisation ist die verantwortungsbewusste Einnahme von Cannabis. Zwar unterstützt NORML die persönliche Freiheit beim Konsum von Cannabis voll und ganz, allerdings hat die Organisation dennoch einen Plan ausgearbeitet, der mit dem Sozialsystem vereinbar ist.
NORML befürwortet den Konsum von Erwachsenen, ist aber dagegen, dass Minderjährige Zugang zu Cannabis erhalten. Die Philosophie des verantwortungsbewussten Konsums umfasst ebenfalls, unter dem Einfluss von Marihuana die Finger vom Lenkrad zu lassen. Cannabis-Konsumenten sollten high niemals Auto fahren.
Obwohl NORML das Potenzial von Marihuana als Medizin und im freizeitlichen Gebrauch als gesündere Alternative zu Alkohol erkennt, ist sich das Unternehmen durchaus darüber im Klaren, dass Missbrauch betrieben werden könnte. Wer die Kraft von Cannabis nutzen will, muss auch wissen, wann er genug hatte, damit es der persönlichen Entwicklung oder Errungenschaften im Beruf oder privat nicht im Weg steht.
Schließlich steht nirgendwo in NORMLs Philosophie geschrieben, dass Cannabis-Konsumenten wichtiger sind als Nicht-Konsumenten. Es sollten die Rechte aller respektiert werden. Das bedeutet, dass Cannabis-Konsumenten die Freiheit haben sollte, Cannabis zu konsumieren; die Rechte all jener, die es nicht mögen oder nicht nehmen, müssen allerdings immer respektiert werden!
NORML und Gesetzesreform
Im Prinzip strebt NORML eine Gesetzesreform als Weg an, seine oben genannten Ziele zu erreichen. Ohne eine genaue und kritische Prüfung des Gesetzes, können keine großen Veränderungen für jene unternommen werden, die sich sicheren Zugang zu Marihuana wünschen.
Eine der erwähnenswertesten Interessensgruppen, die NORML anführte, stellte eine Petition an Barack Obama. Diese unterstützte den Wandel von Marihuana als strafrechtliches Thema hin zu einem gesundheitlichen Thema. Und wie wir in der amerikanischen Politik beobachten konnten, war Obamas Amtszeit die lukrativste und liberalisierendste Zeit für die Marihuana-Branche.
NORML verteidigte zudem den Schwimmer Michael Phelps, nachdem dieser nach einem positiven Marihuana-Test seine Olympische Medaille verlor. Doch wie wir alle wissen ist Phelps nicht das einzige Opfer strikter Cannabis-Gesetze. So viele Amerikaner wurden aufgrund antiquierter, veralteter und barbarischer Marihuana-Gesetze bereits eingesperrt. Eines der Haupttätigkeitsfelder von NORML ist deshalb die Arbeit mit jenen, die bereits unter diesem Gesetz gelitten haben.
Eine Cannabis-Reform, die mit der Gesellschaft vereinbar ist
NORML ist so einflussreich und relevant ist, weil nichts „lautes“ an der Organisation dran ist. Vielmehr möchte die Organisation mit der Regierung arbeiten, um Cannabis zu einem normalen Bestandteil der Gesellschaft zu machen, nicht aber zu einer verherrlichten und übertriebenen Branche. NORML steht für nichts Besonderes, außer dass Cannabis einfach… normal ist!
Es gibt keine Gegenstimmen über eine Besteuerung von Marihuana, dass es während des Autofahrens illegal ist zu rauchen oder gar dass die Anzahl an Lizenzen für kommerzielle Anbauer limitiert wird. Tatsächlich ist NORML der Meinung, dass all diese Einschränkungen Cannabis zu einer ähnlichen Branche machen werden wie alle anderen Branchen in den USA.
NORML hat tatsächlich die Macht, in Verhandlungen mit der Regierung zu treten, weil sie die Marihuana-Industrie nicht als die beste oder größte Branche anprangern oder sich gar dem Aktivismus zuwenden. Sie möchten Cannaibis lediglich zu etwas Normalem machen – eine Tugend, die vielen anderen Organisationen seiner Art möglicherweise fehlt.
Was hat NORML erreicht?
Die genauen Errungenschaften von NORML festzulegen erweist sich als schwierig, denn der Großteil seiner Arbeit fand durch Aktivismus und Lobbyismus statt.
Das Hauptziel von NORML war schon immer Petitionen zu starten. Wie wir bereits an früherer Stelle diskutiert haben, war die Petition an Obama erfolgreich; nicht dass daraufhin irgendwelche großartigen Veränderungen stattfanden, allerdings konnten zumindest die Meinungen einiger Leute über Cannabis geändert werden.
Das wichtigste Ziel von NORML lautet, Cannabis in den Augen der Öffentlichkeit, der Medien und der Regierung als etwas Normales zu sehen. Am ehesten könnte man meinen, NORML arbeite durch die Einzelperson und öffnet deren Augen auf die Möglichkeit einer Legalisierung von Cannabis.
Letzten Endes spielt die öffentliche Meinung bei solchen Dingen eine große Rolle und der größte Vermittler der öffentlichen Meinung sind die Medien. Und es steht außer Frage, dass NORML einiges an medialer Aufmerksamkeit auf sich zieht.
Die Zukunft von Gras
NORML sieht eine rosige Zukunft für Gras, und das sogar in den USA, trotz Donald Trumps Meinung über Cannabis. In den letzten zwei Jahrzehnten wurde so viel erzielt, dass möglicherweise schon bald der Punkt erreicht ist, an dem sich die Regierung ein Stück vom Kuchen selbst nehmen möchte.
Es sind bereits zu viele Dinge in Bewegung, als dass die USA jetzt einen Rückzieher machen könnten. Da die Bildung über Cannabis immer weiter voranschreitet und sich die öffentliche Meinung fortlaufend zum Positiven ändert, rechnet NORML fest damit, dass der medizinische Konsum und der Freizeitkonsum schon bald gleichermaßen gang und gäbe werden.