Die Kräuterwahrheit – Ganzpflanzliche Medizin & der Entourage-Effekt

Ganzpflanzliche Medizin & der Entourage-Effekt - WeedSeedShop

Von antiker Pflanzenheilkunde zu modernen Pharmazeutika gab es eine Wandlung der Attitüde zu Medizin. Pharmazeutische Medizin hat ihre Vorteile und in wissenschaftlichem und biologischem Verständnis, aber liefert sie auch das beste holistische Ergebnis für den Patienten? Dieser Artikel erforscht den Weg von ganzpflanzlicher Medizin zu veredelten Einzelbestandteilen und die Vorteile wieder zu ganzpflanzlicher Medizin zurückzukehren.

Im Mittelpunkt der Pflanzenheilkunde steht das Konzept der „ganzen Pflanzen“. Für den westlichen Geist scheint es schwierig zu sein das Konzept der ganzpflanzlichen Medizin zu verstehen. Ich schreibe das hauptsächlich dem Fakt zu, dass westliche Medizin sich selbst mit extrahieren und veredeln beschäftigt hat – bis wir natürlich bei „der Pille“ angekommen sind.

Wenn man mal wirklich darüber nachdenkt, fällt auf, dass es „die Pille“ noch gar nicht so lange gibt. Wir nehmen Pillen als Medikamente erst seit knapp über 100 Jahren. Davor haben unsere Vorfahren ganzpflanzliche Medizin angewendet.

Es mag vermutlich wahr sein, dass wir ganzpflanzliche Medizin nur angewendet haben, da wir noch nicht die Technologien hatten um zu extrahieren und zu veredeln. Dennoch, was wir gerade realisieren ist, dass definitiv auch Weisheit im Konzept der ganzpflanzlichen Medizin liegt.

Menschen haben es mit so ziemlich allem gemacht: Wir erzeugten aus der Mohnblume Heroin, aus der Coca-Pflanze Kokain und wir haben sogar Zuckerrohr in sehr fein granulierte Pillen umgewandelt. Sogar die Cannabis Welt wird dazu verführt einzelne Komponenten des Marihuanas zu extrahieren und in reine CBD oder THC Medizin umzuwandeln.

Manche Cannabis Extrakte, die es derzeit auf dem Markt gibt, erreichen fast komplette Reinheit (ungefähr 99% Cannabinoide Inhalte). Das ist weit von dem Kräutermaterial entfernt, das wir mal in Wein getan haben oder in Papier gehüllt und geraucht haben.

Wir haben früher buchstäblich mikrodosen eingenommen verglichen zu den Dosen, die wir heute zu uns nehmen können.  Also was hat es mit dem ganzen auf sich? Wann haben wir uns so weit von ganzpflanzlicher Medizin entfernt und warum? Es ist Zeit ein wenig zurückzutreten und die Wichtigkeit der ganzen Pflanzen zu erforschen und die Schönheit hinter dem Entourage-Effekt zu entdecken.

Die Geburt der pharmazeutischen Medizin

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Die pharmazeutische Industrie war das Rückgrat vieler medizinischen Fortschritte und Forschungen. Dadurch haben wir auch angefangen Medizin auf einzelne Bestandteile zu raffinieren.

Raffinierte Medizin war definitiv nicht der Weg, den unsere Vorfahren eingeschlagen haben. Die haben eher auf Wurzeln, Blätter, Blumen und Keime als Medizin gesetzt. Sogar zu Zeiten von Pharmakopöe und Apothekern im Mittelalter haben wir Kräuter und Kräutercocktails verschrieben. Wann haben wir also angefangen Pillen zu pressen?

Die pharmazeutische Industrie hat angefangen, als die Wissenschaftliche Revolution des 17. Jahrhunderts die Möglichkeiten der Produktion des 18. Jahrhunderts traf. Wir betraten das Informationszeitalter – grundlegend. Natürlich hat die Einführung der pharmazeutischen Medikation auch etwas mit der Wirtschaft zu tun. Es war ein sehr ertragreicher Geschäftsbereich.

Als Randnotiz, es war natürlich nicht alles schlecht. Die Entdeckung von Penicillin als Medizin ist wahrscheinlich eine der größten der medizinischen Geschichte. Die Fortschritte der pharmazeutischen Medizin sind wahrscheinlich das, was uns vom Rest der Lebewesen abhebt. Aber es kam nicht ohne Nachteile.

Die Manufaktur und der Verkauf von Medizin hatten ihren Ursprung wahrscheinlich in Deutschland mit der Firma Merck, welche als Pharmazie um 1700 gegründet wurde. Dort wurden Alkaloide verkauft. Dann war da noch die bekannte Firma Beecham’s Pills, sie eröffneten 1859 eine Fabrik zur Produktion und Patentierung von Medizin in England.

In den USA hat zu dieser Zeit der Bürgerkrieg stattgefunden, was bedeutete, dass es eine riesen Nachfrage nach Antiseptika und Schmermittel gab. Die Deutschen hatte keine Probleme damit das auszunutzen. Das war der Anfang von Pfizer.

Ich werde den Rest etwas abkürzen (da das der etwas langweiligere Teil ist). In den frühen 1900ern wurde Aspirin erfunden. Nach dem zweiten Weltkrieg hat die UK etwas entwickelt, dass sich Gesundheitssystem nannte.

Von dort aus kamen Regulierungen darüber was und was nicht als Medizin anerkannt wird – und damit wurde es kompliziert. So sehr die Menschen auch glauben, dass das regulative System der Medizin etwas Positives ist, hat es jedoch damit angefangen, dass es ein Entscheidungsgremium gab, das entschieden hat, was als Medizin hilfreich war und was nicht.

Die Entwicklung einer medizinischen Wirtschaft und eines Gesundheitssystems ist – im Gegensatz zu den anekdotischen Beweisen – das, was dazu geführt hat, dass es wissenschaftliche Forschung im Bereich der Medizin gab. So sehr uns das auch zu unserem praktischen Wissen in der Medizin verholfen hat, hat es damals nicht unbedingt den Patienten geholfen – wie wir gleich herausfinden werden.

Nach der Entstehung des Gesundheitssystems und regulativen Institutionen sind Pflanzen so ziemlich aus dem Raster gefallen, was Medizin angeht. Regierungen haben angefangen gewisse Pflanzen, wie Marihuana, zu delegalisieren und sogar zu kriminalisieren, da sie keinerlei medizinischen Wert hatten. Daraus hat sich auch die breite öffentliche Meinung gebildet.

Das gesamte Konzept der ganzpflanzlichen Medizin ist, auf dem bessere und schneller wirkende Medizin herzustellen, verloren gegangen. Wir haben angefangen uns durch stärke und raffiniertere Medizin zu desensibilisieren.

Der Verlust der Magie von Synergien

Als wir uns von ganzpflanzlicher Medizin entfernt haben, wurde dieses Konzept zweifelhaft. Wie könnte eine Pflanze irgendetwas heilen? Es wurde so gewöhnlich zu denken, dass alles was wir einnehmen müssen, der aktive Bestandteil von irgendetwas sein müsse.

Wir haben angefangen alles andere als reine Zeitverschwendung abzustempeln. Das ist ziemlich verrückt, wenn man mal darüber nachdenkt. Wir haben entschieden, dass 90% des Pflanzenmaterials faseriger Müll ist und, dass nur etwa ein Zehntel davon es wert ist verwendet zu werden. Wir glauben, dass die Natur ziemlich dumm ist, kann das sein?

Das was Alchemisten und Herbalisten immer würdigen, sind die Synergien, die bei Mixturen entstehen. Jeder Herbalist wird dir sagen, dass es die einzigartige Mixtur von Komponenten einer Pflanze ist, die es zu einer mächtigen Medizin macht. Die Arbeit vieler verschiedener Bestandteile einer Pflanze ergibt etwas Besonderes, was man Synergie nennt. Stelle dir das in etwas so vor zwei Dinge zusammen zu mixen, um daraus etwas Drittes zu erstellen. Das ist der Hintergrund von Kräutermedizin.

Natürlich wird das von der westlichen Medizin nicht anerkannt und die Pflanze wird auf einen einzigen Bestandteil zur Einnahme reduziert. All die Synergien – die unterstützenden Energien – werden komplett aus der Gleichung genommen.

Tatsächlich geht dadurch die meiste Leistung verloren. Die Synergie ist grundsätzlich das, wo die Energie liegt, die die aktiven Bestandteile benötigen um zu funktionieren. Wir schlagen sogar in der Welt des Cannabis diese Richtung ein. Marihuana Destillate werden aufgrund ihrer Potenz immer bekannter – aber bieten sie auch einen möglichen medizinischen Wert?

Die Raffination von Kokain und Opiaten

Als wir das Konzept der Synergien und ganzpflanzlichen Medizin verloren haben, haben wir den Fokus darauf gelegt high zu werden. Lass uns die Coca-Pflanze als Beispiel nehmen. Vor langer Zeit wurde es von den Menschen der Anden benutzt, um mit Höhenkrankheiten klar zu kommen und um den Appetit zu lindern, während sie in den Bergen arbeiteten.

Es wurde außerdem wir eine Vielzahl weitere Beschwerden genutzt, so wie einen unruhigen Magen und Kopfschmerzen zu behandeln. Es hat sogar entheogene Verwendungen. Aber es macht dich nicht wirklich high, wenn du das reine Coca-Blatt benutzt. Vielleicht fühlst du einen kleinen Energieschub wie bei Kaffee, aber du „tripst“ keinesfalls.

Einer der größten Schwarzmärkte ist der des Kokains. Welches als sehr starke, raffinierte Version des Coca-Blattes gehandelt wird. Und wir wissen alle, dass Kokain schniefen nichts mit Medizin am Hut hat. Auch wenn die topische Nutzung von Kokain einen medizinischen Wert liefert, wird es größtenteils nicht dafür verwendet. Tatsächlich wurde es eher zum Hintergrund von vielen Abhängigkeiten, Gemetzeln und einen gewalttätigen Schwarzmarkt.

Opiate sind ein anderes perfektes Beispiel dafür, was passiert, wenn man die Aufmerksamkeit von der ganzen Pflanze nimmt und sich auf die Stärke des unmittelbaren Effekts konzentriert. Wir nannten diese Medizin Opium, eine zähflüssige Substanz, die aus dem Zentrum der Mohnblume kommt.

Opium hat sehr starke sedative Effekte, was eine Schmerzlinderung für Verletzte oder diejenigen bietet, die ein Trauma erlitten oder eine Operation hatten. Jetzt bekämpft die USA einen der größten Killer des Landes – Opiate. Sie sind einer der Haupttodesursachen in den USA und den größte Mitwirkende bei pharmazeutischen Überdosen. Wir haben Medizin erfolgreich in Gift umgewandelt.

Wie ganzpflanzliche Medizin funktioniert

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Herbalisten glauben, dass die Synergie die Intelligenz eines Krauts ist. Das Kraut an sich ist eine komplexe Mixtur von Substanzen innerhalb einer ganzen Pflanze, die theoretisch Synergien erzeugt, einen medizinischen Effekt. Anstatt spezifische Symptome zu bekämpfen, sind ganze Pflanzen dazu da, das Ungleichgewicht des Körpers, was die Krankheiten verursacht, auszugleichen.

Der Unterschied zwischen ganzpflanzlicher Medizin und der Großteil der westlichen Medizin ist, dass ganzpflanzliche Medizin in den meisten Fällen nicht sofort wirkt. Es wirkt Schritt für Schritt, „nudging a person into wellness“, wie es Isla Burgess sagte. Das bedeutet auch, dass eine Person sich seiner Krankheit schon früher bewusst sein muss, bevor es zu einem Notfall kommt. Und es setzt Geduld seitens der betroffenen Person voraus.

Das gleiche gilt für Cannabis. Es hat das Potential über die Zeit Leben zu ändern, wenn man sich der ganzpflanzlichen Medizin hingibt. Der Effekt von ganzpflanzlicher Medizin kann so interpretiert werden, dass es sehr subtil wirkt, aber einen langen Effekt hat. Gegensätzlich dazu, können Extrakte zwar kurzfristig sehr stark wirken, können aber langfristig Stress auf den Körper ausüben.

Die Power des Entourage-Effekts

Bei Marihuana wird die Synergie Entourage-Effekt genannt. Dadurch wirken alle Cannabinoide der Pflanze zusammen, um ihre den heilenden Effekt zu geben. Das bedeutet nicht, dass in Pflanzen, die nur ein Cannabinoid enthalten, keine heilende Kraft enthalten ist. Aber generell, kann man sagen, dass eine Pflanze besser wirkt, wenn die Komponenten mehr in Synergien arbeiten.

Diese Erkenntnis stammt daher, dass Genetiker glauben, dass die Charakteristika jedes einzelnen Cannabinoids stärker wirken, wenn sie alle in einer Art chemischen Konzert zusammenarbeiten. Es ist wie, wenn du einen Violinisten sein Solo spielen hörst und danach der Rest des Orchesters einsetzt.

Eine andere Art sich die Entourage-Effekt vorzustellen ist, die Macht der Menschen in sozialen Gruppen. Oft sehen wir die persönlichen Charakteristika einzelner Personen deutlicher, wenn sie mit ihrer „Entourage“ interagieren. Irgendwas an dem „Ganzen“ lässt die „Stücke“ sich besser ausdrücken.

Die Vorteile und Nachteile von einfach-cannabinoider Medizin

Es wurde immer populärer nach Sorten von Weed zu suchen, die hohe THC Werte aufweisen. Es wird außerdem für Patienten immer populärer nach reiner CBD Medizin zu suchen, sei es Öl oder Blüten.

Es gibt spezifische Gründe, warum Menschen nach reiner CBD Medizin suchen, wie zum Beispiel Kinder zu behandeln, ohne dabei die psychoaktiven Nebeneffekte zu haben. Dennoch, je mehr wir uns in Richtung Isolation von Cannabinoiden bewegen, desto mehr Potential verschenken wir, die tatsächliche medizinische Intelligenz der Pflanze zu nutzen.

In den letzten Jahrzehnten haben wir Sorten von Gras gezüchtet, die hohe THC Werte aufweisen, damit wir noch higher werden. Denk mal drüber nach. Hat jemand wirklich schon mal einen Dab genommen um Kopfschmerzen loszuwerden? Ich sage nicht, dass es schlecht ist high zu werden, sondern eher, dass es nicht unbedingt medizinisches Marihuana ist, wenn es hohe THC Werte hat.

Andererseits wurde reine CBD Medizin dafür entwickelt, dass Menschen behandelt werden können, die überhaupt gar nicht erst high werden möchten. Manche Patienten mit medizinischem Marihuana lieben den medizinischen Wert, den es bietet, aber hassen stoned zu sein – willkommen CBD Öl.

In Bezug auf medizinischen Wert, bietet reine CBD Medizin einem Patienten sehr viel. Tatsächlich können sie sogar kurzfristig wirken, wie bei Kindern mit Epilepsie. CBD kann Krampfanfälle von Kindern innerhalb von Minuten beruhigen. Es ist immer noch zu früh, um qualitative Aussagen über den Langzeitgebrauch anzustellen und ob Patienten komplett von Epilepsie geheilt werden können.

Der Vorteil von reiner CBD Medizin ist offensichtlich, dass es nicht psychoaktiv ist, was es für Kinder und ältere Menschen nutzbar macht – oder eben Menschen, die einfach nicht die Effekte von THC mögen.

Es liegt alles in der Alchemie

Was uns in der Welt des Marihuanas fehlt, ist die Ermutigung es neben anderen gesunden Angewohnheiten zu nutzen. Sei es, es mit anderen Kräutern zu mischen, mit guter Ernährung oder anderen Lifestyle-Änderungen, es liegt alles in der Mixtur!

Es fühlt sich an, als wäre das manchmal genau das, was Marihuana jedem beibringen möchte – dass es niemals wirklich ein Ding ist, was die Heilung ausmacht, sondern eine alchemische Reaktion von vielen Dingen. Marihuana mit einer guten Ernährung ist besser als Marihuana alleine. Es ist die Mixtur von verschiedenen Kräutern und Medikamenten, die den Heilungsprozess individualisieren.

Das könnte der Punkt sein, den wir mit vielen medizinischen Marihuana Patienten verfehlen. Es ist eine Sache jemandem Cannabis gegen Migräne zu verschreiben, aber ein anderes es zusätzlich mit einer gesunden Ernährung und regelmäßigem Sport zu verschreiben.

Das ist die Art von Veränderungen, die ganzpflanzliche Medizin erreichen kann, wenn es darum geht jemandes Leben zu ändern. Das demonstriert die Stärke, die einhergeht, wenn medizinische Produkte mit Lifestyle-Änderungen kombiniert werden, im Gegensatz zu nur isolierte Bestandteile zu verschreiben und den Job als erledigt anzusehen.

Es ist wichtig nochmal festzuhalten, dass ich nicht urteile oder ein Problem mit hoch dosierter THC Medizin habe – oder Destillaten oder Extrakten oder Dabbing. All diese Produkte erfüllen ihren ureigenen Zweck. Aber es gibt das Missverständnis, dass das Isolieren von Cannabinoiden und das Verabreichen von hohen Dosen bedeutet, dass wir mehr medizinischen Nutzen erreichen.

Es ist einfach nicht wahr.

Wir ermöglichen das Potential von Pflanzenmedizin, wenn wir es als einen ganzen Organismus wahrnehmen, der in schönen Synergien, dem Entourage-Effekt, funktioniert. Und dadurch können natürlich auch potentielle medizinische Vorteile verloren gehen, wenn wir die Bestandteile isolieren. In der Welt der ganzpflanzlichen Medizin kann das Wissen von Alchemisten und Herbalisten vereint werden.

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    Sera Jane Ghaly

    Ich bezeichne mich selbst gerne als Freigeist, der die Welt bereist. Geboren inMelbourne, Australien, fühle ich mich überall auf der Welt zu Hause. Wörter und Sprachen sind meine Leidenschaft. Ich verwende sie als Fahrzeug, um mich durch diese multidimensionale, menschliche Erfahrung zu navigieren. Meine Begeisterung für Marihuana begann in den USA, seither bereise ich, inspiriert von diesem Kraut, die Welt. Mary Jane hat mir die Türen zu schamanistischen Zeremonien im Amazonas und zu Rauchzeremonien mit Babas in Indien geöffnet.
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