Die wirtschaftliche Seite von Marihuana

Die wirtschaftliche Seite von Marihuana

Die wirtschaftliche Seite von Marihuana spielte eine herausragende Rolle beim Wandel der Hanfwahrnehmung in der Gesellschaft und während der gesamten Geschichte des Verbots. Seit vielen Jahren ist der Haschhandel hoch umstritten. Häufig wird angeführt, dass der eigentliche Grund für das Cannabis-Verbot mit dem initialen Erfolg zusammenhing, der andere große Industrien bedroht hatte.

Mit der anstehenden Legalisierung in vielen Teilen der Welt kann man den ökonomischen Erfolg der Hanfbewegung nicht verleugnen. Cannabis aus dem Schwarzmarkt zu holen und die Umsätze wieder Steuern zu unterwerfen, hat enorme ökonomische Vorteile für Regierung und Bevölkerung.

Betrachtet man sich die Handelsgeschichte von Marihuana, erkennt man, wie sehr Hanf die Welt beeinflusst hat. Die Legalisierung von Marihuana ist also nicht nur eine bürgerrechtliche Angelegenheit. Es ist auch eine wirtschaftliche Frage, und die Realität ist nun mal, dass unsere Kultur von der Wirtschaft beherrscht wird.

Hanf ist wirtschaftlicher als Papier

Einstmals war Hanf eine wichtige Nutzpflanze in der amerikanischen Landwirtschaft, Hanfanbau galt geradezu als patriotisch. Die amerikanische Regierung verpflichtete Bauern für die landwirtschaftliche und industrielle Weiterverarbeitung zum Anbau einer bestimmten Jahresmenge von Hanf. Im frühen 20. Jahrhundert kamen zahlreiche neue Hanfprodukte auf den Markt, sogar für die Plastikproduktion wurde die Pflanze verwendet. In den 1930er-Jahren jedoch veränderte sich alles.

Die Regierung infiltrierte die Bevölkerung mit Ängsten über Propaganda und Steuerfragen. Dies legte das Fundament für das Verbot des Cannabis. Warum aber wurde das gemacht? Einer der größten Antreiber dieser Entwicklung war die Papierindustrie. Es ist bekannt, dass Hanfprodukte schneller und nachhaltiger herzustellen sind. Das aber bedeutet natürlich, dass das Angebot bei diesem Grundstoff größer wäre als die Nachfrage.

Hinzu kam, dass die großen US-amerikanischen Banken sich zu Boomzeiten an Papierherstellern beteiligt hatten. Die globale Wirtschaftskrise führt dazu, dass sich die Regierungen mit den Banken verbündeten, da diese die Schlagader der Volkswirtschaft waren. Durch die Investitionen der Banken in Papierhersteller wurde Hanf als Gefahr erkannt, und somit wollte man sich dieser Pflanze entledigen. Es gibt Indizien, dass dies der Hauptgrund für das Verbot war. Die Aussicht, die amerikanische Bevölkerung mit einem nachhaltigen Rohstoff für alle möglichen Industrien zu versehen, deckte sich nicht mit den Interessen der Banken.

Hanföl als Treibstoff

Die Hanfpflanze wurde einst von einem Mann namens Henry Ford dazu genutzt, ein gesamtes Auto herzustellen. Doch 1937 wurde Hanf in Amerika verboten. Während die Produktion der Autos in den USA anlief und Treibstoffe entwickelt wurden, mit denen sie fahren konnten, büßte Hanf an Popularität ein. Die Pflanze wurde jedoch nicht unbeliebter, weil sie weniger wirksam wurde. Erneut wurde die Pflanze kriminalisiert, weil sie eine Gefahr für die Ölfirmen darstellte.

Nun nutzen wir fossile Energieträger, die unsere Umwelt mit schädlichen Chemikalien belasten, wenn wir sie verbrennen. Eine Legalisierung von Hanf für industrielle Anwendungen würde viele Branchen wie die Benzinindustrie und die Papierindustrie zerstören und auch die westliche Vorstellung von Medizin zerstören.

Auswirkungen der Legalisierung auf die Wirtschaft

Die erneute Entkriminalisierung von Marihuana findet derzeit in mehreren Ländern der Welt auf nahezu jedem Kontinent statt. Portugal, die USA, Uruguay und einige weitere europäische Länder haben bereits einen Schritt in Richtung Entkriminalisierung von Marihuana und anderer Drogen unternommen.

Seit der Legalisierung in den USA hat Hanf bereits 17 Mio. Dollar in die Staatskassen gespült und zwar allein durch den Verkauf von medizinischem und privatem Marihuana. Derzeit werden Schritte unternommen, staatlich genehmigte Hanfplantagen zu errichten. Ökonomen versuchen Schätzungen aufzustellen, wie stark dies die Wirtschaft beeinflussen wird, denn es wird nicht mehr lange dauern, bis ganze Branchen sich von den Vorteilen des Hanfs überzeugen lassen.

Eine Auswirkung der Legalisierung auf die Wirtschaft, insbesondere in den USA (da sich dort der größte Schwarzmarkt befindet), ist, dass es Geld aus der Illegalität in den normalen Wirtschaftskreislauf zurückführt. Die Kriminalisierung von Marihuana hat Menschen offenbar nicht davon abgehalten, es zu konsumieren, und es ist großartig, mitzuerleben, dass Regierungen endlich erkennen, dass sie davon profitieren können. Bisher hat Cannabis-Konsum die Welt aufgrund der Menschen, die wegen ihres Konsums ins Gefängnis gekommen sind, eher Geld gekostet. Legalisierung holt all das Geld, das in Hanf investiert wurde, zurück in die Gesellschaft und nimmt es aus den Händen der Drogenkartelle.

Geld regiert die Welt

Wenn wir uns die Indizien anschauen, kann man kaum abstreiten, dass die wirtschaftliche Seite des Marihuanas zu Anwendungsformen und Verboten beigetragen hat. Für Regierungen hat Geld die höchste Bedeutung und die höchste Priorität, und sie schauen stets nach Wegen, sich mit den größten Geldquellen des Landes gut zu stellen.

Hanf zu legalisieren kann dazu führen, dass Regierungen sich auf die Seite der einträglichsten industriell verwertbaren und medizinisch wirksamen Pflanze überhaupt stellen. Die ökonomische Nachhaltigkeit von Cannabis ist zweifellos der Grund für das Verbot gewesen, doch scheint sie nun der Grund für seine Rückkehr in die westliche Gesellschaft zu sein.

Comments

1 Kommentar zu „Die wirtschaftliche Seite von Marihuana“

  1. Sehr interessant! Vieles schon gehört und selbst gedacht hier nochmal bestätigt bekommen, schöner Blog und angenehmer Schreibstil.

    Lg JustBrainless / Simon 🙂

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Autor

  • Author_profiles-WSS-Emma Ryte

    Emma Ryte

    Ich bin in Deutschland geboren, habe während meiner Kindheit in England gelebt und meine High-School-Jahre in den USA verbracht. Meine Eltern sind mehr oder weniger Hippies, und deshalb hatte ich die Möglichkeit, mich frei zu entscheiden und meiner Leidenschaft für die Cannabispflanze nachzugehen. Meine Liebe zum Schreiben folgte bald danach. Durch das Schreiben über das Thema Cannabis habe ich viel über die Nutzung, den Anbau, die gesundheitlichen Vorteile und die industrielle Nutzung der Pflanze gelernt und teile dieses Wissen gerne! Ich besuche Amsterdam so oft wie möglich und schätze die Atmosphäre dort sehr, vor allem wenn es um Cannabis geht. Das motiviert mich dann, neue Dinge auszuprobieren, und ich erfahre auch viel über die Entwicklungen in der Branche. Könnte ich mir eine Person wünschen, mit der ich etwas rauchen möchte, wäre das Stevie Wonder. Ich liebe es, zu seiner Musik zu entspannen und high zu sein, und ich würde ihn gern einmal treffen!
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