Fördert Cannabis die Kreativität?

Hast du dich schon einmal gefragt, ob das Aufflackern von Kreativität, wenn du bekifft bist, nur ein Zufall ist? Da bist du nicht der einzige. Es gab im Laufe der Zeit viele Künstler, die auf die kreativitätssteigernde Eigenschaft von Marihuana geschworen haben. Einige Forschungen bejahen dies, niederländische Forscher sehen hier Grenzen. Lies weiter, um mehr über Cannabis und Kreativität zu erfahren.

Ist es reiner Zufall, dass so viele Musiker, Künstler und Unternehmer zugeben, Cannabis zu konsumieren? Es gibt Scharen von berühmten kreativen Genies und Künstlern, die schwören, dass Cannabis ihre Kreativität anregt. Wie viel Wahrheit steckt darin?

Die meisten von uns, die schon etwas Erfahrung mit Marihuana haben, können sogar bezeugen, durch Cannabis mehr kreative Einfälle zu haben, wenn diese auch nicht gerade das nächste Meisterwerk hervorbringen.

Der Verdacht, dass Cannabis eine Rolle bei der Tätigkeit der rechten Hirnhälfte spielt (worüber Carl Sagan großartig in seinem Buch „Dragons of Eden“ spricht), ist wahrscheinlich nicht unbegründet. Und ja, die rechte Hirnhälfte ist die kreativere Seite. Einige wissenschaftliche Forschungen legen nahe, dass die Annahme, Cannabis steigere die Kreativität, stimmen könnte, wenn auch Faktoren wie die Dosis und die Stärke eine Rolle spielen.

Für diejenigen, deren Erfahrungen, was Substanzen angeht, über Marihuana hinausgehen, ist es wahrscheinlich gar nicht so weit hergeholt, dass die Kreativität nach dem Konsum steigt. Menschen in der Antike, wie zum Beispiel die alten Ägypter und die amerikanischen Ureinwohner, verwendeten gerne bewusstseinsverändernde Substanzen, um Kunst zu erzeugen.

Bevor sich jetzt aber Marihuana-Liebhaber zu sehr über das mögliche Potenzial von Gras begeistern: Wissenschaftler sagen, dass zu hohe Dosen der Kreativität möglicherweise entgegenwirken. Es scheint also dergestalt zu sein, dass es so etwas wie einen idealen Punkt gibt, an dem Marihuana Kunstwerke beflügeln kann. Lasst uns dem hier nachgehen.

Die britische Studie

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Carl Sagan ist einer von vielen großartigen Denkern, die über ein erhöhtes Level an Denkvermögen nach dem Konsum von Marihuana berichtet haben. Für ihn ging es nicht nur darum, durch Cannabis Inspiration zu erzeugen; vielmehr schien Marihuana die Macht zu besitzen, seinen Geist über die gewöhnlichen Pfade hinauszuheben und einen Raum zu eröffnen für ganz neue Wege des Denkens.

In „Mr. X“, Sagans Marihuana-Bericht, sagt er: „Ich stelle fest, dass die meisten Einsichten, die ich bekifft erlange, gesellschaftliche Themen betreffen, ein Gebiet der kreativen Gelehrtheit, das sich sehr von dem unterscheidet, wofür ich im Allgemeinen bekannt bin.“

Und mit dieser Offenbarung steht er nicht alleine. Es gibt da draußen viele Kiffer, die ähnliche Veränderungen in ihren Denkprozessen beim Rauchen erfahren. Es existiert sogar eine wissenschaftliche Studie, die das Gleiche nahe legt.

Das University College in London versuchte die sogenannte Schizotypie, auch bekannt als divergentes (abweichendes) Denken, zwischen zwei Gruppen von Menschen zu messen. Divergentes Denken wird normalerweise getestet, indem man die Fähigkeit einer Person einschätzt, viele Lösungen für ein einziges Problem zu entwickeln.

Für den Zweck dieser Studie hielten Forscher Ausschau nach Anzeichen erhöhter Kreativität.  Zwei Gruppen wurden gemäß ihren kreativen Eigenschaften eingeteilt (eine Gruppe mit niedriger Kreativität vs. eine Gruppe mit hoher Kreativität). Regelmäßige Marihuana-Konsumenten (diejenigen, die mindestens 15 Mal pro Monat konsumierten) wurden als Teil der Studie ebenfalls getestet.

Interessanterweise wurden die Testpersonen, die als gewohnheitsmäßige Konsumenten betrachtet wurden, nach Hause geschickt, um ihr eigenes Marihuana zu rauchen. Sie wurden nicht im Labor getestet, sondern bekamen Beurteilungsaufgaben für zu Hause. Diese sollten sie sowohl dann erledigen, wenn sie nüchtern waren, als auch dann, wenn sie bekifft waren. Die Idee hinter der Bildung dieser drei Gruppen war es, einschätzen zu können, wie Marihuana die Kreativität verschiedener Arten von Menschen beeinflusst.

In der Gruppe mit geringer Kreativität stellten Forscher fest, dass das divergente Denken nach dem Rauchen von Marihuana deutlich anstieg. Tatsächlich galt die Gruppe mit niedriger Kreativität (nach dem Rauchen von Marihuana) als genauso kreativ wie die Gruppe von Leute, die als hoch kreativ galten, wenn sie nüchtern waren. Leider wurden für die hochgradig kreative Gruppe keine solchen Ergebnisse beobachtet: Es gab durch Cannabis keine bedeutende Veränderung im divergenten Denken bei denjenigen, die von Natur aus bereits kreativ waren.

Was sagt uns das? Im Grunde genommen ist nicht Marihuana für den Zauber verantwortlich, wenn du von Natur aus bereits kreativ bist. Es bist du selbst! Aber wenn deine Kreativität etwas unterentwickelt ist, könnte Cannabis das perfekte Werkzeug sein, damit du Inspirationen bekommst.

Die Leiter dieser Studie konnten nicht feststellen, dass Marihuana einen großen Unterschied für diejenigen machte, die sich selbst schon als Künstler betrachtet haben. Das ist interessant, da es üblicherweise Künstler sind , die auf das kreative Potenzial von Cannabis-Konsum schwören.

Die niederländische Studie

Während britische Forscher offensichtlich der Ansicht sind, dass etwas Marihuana für den wenig kreativen Typ Mensch gut sein könnte, haben niederländische Wissenschaftler etwas anderes zu berichten. An der Universität Leiden wurde 2015 eine niederländische Studie durchgeführt.

In dieser Forschung wurden sowohl divergente als auch konvergente Prozesse getestet. Die Testpersonen in dieser Studie waren auf regelmäßige Cannabis-Konsumenten begrenzt. Die Auswirkungen von regelmäßigem Konsum werden wir etwas später besprechen.

Es macht Sinn, dass die Wirkung von THC dergestalt aussieht, dass sie das ganze Neuronen-Feuerwerk im Gehirn in Bewegung setzt – die Art von Neuronen-Feuer, die den Weg für kreatives Denken ebnet. In der niederländischen Studie wurde jedoch herausgefunden, dass dies nur bis zu einer bestimmten Grenze der Fall ist. Danach beginnt Cannabis eine völlig entgegengesetzte Wirkung zu entfalten.

Die beiden Dosen, die getestet wurden, waren 5,5 und 22 Milligramm THC. Die niedrigere Dosierung offenbarte einen leichten Anstieg des divergenten Denken, während die Kreativität der Probanden bei 22 Milligramm tiefer absank als in nüchternem Zustand.

Das bedeutet, ab einem bestimmten Punkt wirkt sich Cannabis wahrscheinlich schädlich auf den kreativen Fluss aus. Es stellte sich heraus, dass Testpersonen Eigenschaften wie Originalität und Flexibilität verloren, nachdem diese Grenze überschritten war.

Warum aber ist es wichtig, dass alle Testpersonen gewohnheitsmäßige Marihuana-Konsumenten waren?

Es wurde festgestellt, dass regelmäßige Marihuana-Konsumenten im Allgemeinen einen niedrigeren Dopamin-Spiegel aufweisen als Nicht-Konsumenten. Und wir wissen, dass der Dopamin-Spiegel im Gehirn einen Einfluss auf die Kreativität hat. Es ist wahrscheinlich, dass diese Gruppe von Konsumenten durch Cannabis anders beeinflusst wird als diejenigen, die nicht so oft Gras rauchen.

Allerdings ist es auch möglich, dass unregelmäßige Konsumenten diese „Grenze“ aufgrund der alleinigen Tatsache, dass ihr Dopamin-Spiegel stabiler ist, nicht aufweisen. Das erklärt vielleicht die unterschiedlichen Ergebnisse der britischen und der niederländischen Studie. Diese Unterschiede könnten aber auch etwas mit den verschiedenen Stärken von britischem und niederländischem Gras zu tun haben!

Die besten Sorten für die Kreativität

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Vielleicht möchtest du also etwas von dem ergattern, was die Beatles geraucht haben, bevor sie einige ihrer besten Songs komponiert haben – was auch immer das gewesen sein mag. Leider wissen wir das nicht so genau. Aber wir können dir ein paar verschiedene Sorten empfehlen, um deine Kreativität zu fördern.

  • AK-48: Ein Zug genügt von AK-48 genügt, um den kreativen Fluss anzustoßen. Es hebt die Stimmung und stachelt dein Bedürfnis an, kreativ zu sein.
  • Sour Diesel: Diese Sorte besteht zu beinahe 90% aus Sativa. Dies macht sie zu der Sorte, die dich mit Energie und Begeisterung füllt. Eine großartige Sorte, bevor du dich auf den Hosenboden setzt, um kreativ zu sein.
  • Jack Herer: Die Wirkung von Jack Herer ist langanhaltend und beschert dir lange Sitzungen innerer Konzentration, die der Geburtsort jeder Kreativität ist.
  • Durban Poison: Durban Poison weist einen sehr schwachen THC-Gehalt auf, aber es handelt sich um reines Sativa. Es ist großartig für einen Energieschub, jedoch ohne überwältigend zu sein. Es macht dich über lange Strecken hinweg kreativ.

Die menschliche Tendenz zu bewusstseinsverändernden Substanzen

Abgesehen von aller wissenschaftlichen Forschung: Menschen verwenden schon seit sehr langer Zeit bewusstseinsverändernde Substanzen als Inspirationsquelle für Kunst. Die alten Ägypter gaben sich der Blauen Lotusblume hin und erzählten mythologische Geschichten an den Wänden der Pyramiden. Die amerikanischen Indianer verwenden immer noch Peyote und erschaffen Bilder und bis zum heutigen Tag ist Kunst ein bedeutender Teil der schamanischen Tradition.

Um etwas zeitgemäßer zu sein: Wir müssen nur an die Beatles denken, die buchstäblich einen Song über LSD geschrieben haben („Lucy in the Sky with Diamonds“). In psychedelischen Gemeinschaften liegt der Schwerpunkt sehr auf Kreativität, sei es nun Musik oder bildende Kunst.

Dass Menschen bewusstseinsverändernde Substanzen verwenden, können wir so etwas wie eine menschliche Tendenz nennen – und Marihuana stellt hier keine Ausnahme dar.

Einzelberichte legen nahe, dass Menschen ganz gerne psychedelische Substanzen verwenden, um kreativ zu werden. Und im Grunde genommen ist das eingehend erforscht worden. Die erste Studie fand in den 1960ern statt und versuchte zu messen, welche Problemlösefähigkeiten Ingenieure unter dem Einfluss von LSD haben.

Es bestand immer der heimliche Verdacht, dass wir machen Dinge besser können, wenn wir high sind. Und das ist wahrscheinlich der Grund, warum viele Künstler die Angewohnheit haben, Gras zu rauchen, zu trinken oder ab und zu einen Psilocybin-Trip zu genießen. Es ist möglich, dass es der Zustand des Wohlbefindens ist, der kreative Prozesse befördert. Vielleicht aber hat es wirklich etwas mit der Chemie des Gehirns zu tun.

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    Sera Jane Ghaly

    Ich bezeichne mich selbst gerne als Freigeist, der die Welt bereist. Geboren inMelbourne, Australien, fühle ich mich überall auf der Welt zu Hause. Wörter und Sprachen sind meine Leidenschaft. Ich verwende sie als Fahrzeug, um mich durch diese multidimensionale, menschliche Erfahrung zu navigieren. Meine Begeisterung für Marihuana begann in den USA, seither bereise ich, inspiriert von diesem Kraut, die Welt. Mary Jane hat mir die Türen zu schamanistischen Zeremonien im Amazonas und zu Rauchzeremonien mit Babas in Indien geöffnet.
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