Du kannst dich nicht zwischen Hanföl und Cannabisöl entscheiden? Als Erstes ist wichtig zu wissen, dass es zwei verschiedene Pflanzen sind. Hanf ist NICHT Cannabis – die eine Pflanze besitzt mehr CBD, die andere mehr THC. Beide haben Vor- und Nachteile. Wir erklären dir hier den wahren Unterschied zwischen den beiden Ölen, sodass du eine fundierte Entscheidung treffen kannst!
Vor allem Neulinge in der Welt des Weed machen gerne den Fehler, Hanf mit Cannabis zu verwechseln. Beide entstammen der gleichen Pflanzengattung, Cannabis Sativa, dennoch sind Hanf und Cannabis (oder Marihuana) zwei verschiedene Pflanzen. Daher haben auch die Öle, aus ihnen hergestellt, verschiedene Eigenschaften.
Lies weiter und lerne alles über den Unterschied zwischen den beiden Ölen und was sie für dich tun können!
Die Pflanzen
Lass uns, bevor wir über die Öle sprechen, über die Pflanzen selbst reden. Hier sind die größten Unterschiede zwischen Hanf und Marihuana:
1. Höhe und Aussehen
Hanfpflanzen sind in der Regel größer als Marihuanapflanzen, einige erreichen eine Höhe von 4 Metern. Eine Marihuanapflanze im Gegensatz dazu erreicht im ausgewachsenen Zustand gerade mal einen Meter. Der Stamm einer Hanfpflanze ist lang und robust, der Stamm der Marihuanapflanze hingegen ist viel dünner, dabei hat sie mehr Blätter.
Für ein vernünftiges Wachstum brauchen Marihuanapflanzen einem angemessenen Abstand voneinander, wohingegen Hanf nah an anderen Pflanzen wachsen kann.
2. Bedingungen
Einer der größten Unterschiede zwischen den beiden Pflanzen ist die ideale Wachstumsbedingung. Hanf ist wesentlich einfacher zu handhaben und kann mit wenig Aufwand angebaut werden. Normalerweise benötigt es wesentlich weniger Wasser als Cannabis.
Um wirklich gut wachsen zu können, benötigt Marihuana eher tropische Bedingungen. Hitze und Luftfeuchtigkeit sind ideal Wachstumsbedingungen für die Cannabispflanze.
Der Unterschied zwischen Hanföl und Cannabisöl beginnt mit der Pflanze selbst. Da du diese nun kennengelernt hast, lass uns einmal betrachten, was in ihnen steckt.
3. Die Cannabinoide
Um die Unterschiede zwischen Hanföl und Cannabisöl zu verstehen, ist es ebenfalls wichtig, die unterschiedlichen Cannabinoide zu kennen. Vereinfacht gesagt sind die Cannabinoide die chemischen Komponenten, die in Weed vorhanden sind.
Über 100 verschiedene Cannabinoide sind sowohl in Hanf als auch in Cannabis zu finden. Die beiden, über die wahrscheinlich am meisten gesprochen wird, sind THC und CBD.
THC und CBD haben verschiedene Effekte: THC ist für das „high“ Gefühl, von welchem Cannabisnutzer berichten, zuständig.
Hanf wiederum ist voller CBD, welches keine psychoaktive Reaktion hervorruft. Diese beiden Verbindungen sind die Grundlage für die anhaltende Debatte über Marihuana in vielen Ländern.
4. Das THC
Der THC-Gehalt (tetrahydrocannabinol) in der Cannabispflanze ist von verschiedenen Faktoren abhängig:
- Marihuanasorte
- Anbautechnik
- Wachstumsbedingungen
- welcher Teil der Pflanze verwendet wird
- wie die Pflanze nach der Ernte gelagert wird
5. Drogentests
Ob du Hanf- oder Cannabisöl benutzt hat ebenfalls einen Einfluss darauf, wie die Ergebnisse eines Drogentests ausfallen. Hanf ist in vielen alltäglichen Produkten zu finden. Dass du bei einem Drogentest positiv auffällst, ist beim Hanföl Gebrauch recht unwahrscheinlich.
Hanföl vs. Cannabisöl: Der Extraktionsprozess
Die Ölherstellung unterläuft bei beiden Pflanzen einen unterschiedlichen Extraktionsprozess.
Die Extraktion des Hanföls
Hanföl wird vom Samen an sich hergestellt. Bevor er ausgepresst wird, wird der Samen zu 99,9% gereinigt. Dies entfernt nicht nur Schmutz, sondern auch die kleinsten THC Spuren.
Der Extraktionsprozess an sich wird „Kaltpressung“ genannt. Hierbei wird der Hanf niemals mit einer Temperatur von über 40 Grad Celcius konfrontiert.
Als Resultat ist das Öl Hell- bis Dunkelgrün oder sogar komplett farblos. Dies hängt davon ab, ob, oder ob das Öl nicht raffiniert wird.
Die Extraktion des Cannabisöls
Um Cannabisöl herzustellen werden oftmals Lösungsmittel wie Butan, CO2 und Ethanol eingesetzt. Sie helfen, Cannabis in eine pure Form zu extrahieren. Als Resultat können die Öle bis zu 80% THC beinhalten.
Die Extraktion mit Alkohol ist schon ziemlich alt und resultiert in Cannabistinkturen. Diese gibt es schon seit über 80 Jahre.
Viele, die das Öl zu medizinischen Zwecken verwenden, nutzen Tinkturen. Diese hochprozentigen, mit Alkohol vermischten Öle können für Jahre aufbewahrt werden. Und schon ein kleines bisschen kann einen großen Effekt haben.
Das Cannabisöl wird direkt aus der Pflanze gewonnen und kann, je nach Extraktionsprozess und THC Gehalt der Pflanze selbst, einen hohen oder einen niedrigen THC Gehalt aufweisen.
Die Vorteile
Da du ja jetzt die Unterschiede zwischen Hanf und Cannabis kennst, stellen wir dir als nächstes die Vorteile von Hanföl und Cannabisöl vor.
Hanföl
Hanf ist für seine gesundheitsfördernden Eigenschaften bekannt. Die Samen sind voller:
- Proteine
- Ballaststoffe
- Kalium
- Eisen
- Calcium
- Omega 3
- Omega 6
- mehrfach ungesättigte Fettsäuren
Hanföl ist bekannt dafür, das Immunsystem zu stärken und die Herzgesundheit zu verbessern. Wenn du unter hormonellen Störungen leidest, kann das Hanföl helfen, diese auszugleichen und auch bei Problemen mit der Menopause helfen.
Einige Studien haben gezeigt, dass einige Eigenschaften des Hanföls bei Hautproblemen wie der Schuppenflechte helfen können. Weiterhin, Hanföl ist berühmt für seine Haut Vorteile. Kann es bei trockener Haut Wunder wirken und ist in vielen Haarpflegemitteln zu finden.
Cannabisöl
Die Vorteile des Cannabisöls werden nach wie vor aufgedeckt. Da es hoch an THC ist, kann schon ein wenig eine große Wirkung haben. Hier ein paar der gesundheitlichen Probleme, bei denen Cannabisöl helfen kann:
1. Schlaflosigkeit
Angstzustände und Stress sind zwei der Hauptgründe, warum Leute Cannabisöl verwenden. Dies liegt an den psychoaktiven Eigenschaften Marihuanas.
THC kann uns entspannen, indem es die Ausschüttung der dafür zuständigen Hormone in unserem Gehirn anregt. Daher ist das Cannabisöl eine gute Behandlung für alle die, die unter Einschlafproblemen leiden. Denn es hilft uns, uns zu entspannen, und somit leichter einzuschlafen.
2. (Chronischer) Schmerz
Einige Eigenschaften des Cannabisöls können einen guten Einfluss auf Schmerzen haben. Bei all jenen, die unter chronischen Schmerzen und Entzündungen leiden, hat das Cannabisöl Linderung verschaffen können.
Viele Krebspatienten wenden sich während der Chemotherapie Marihuana zu, da dieses in der Lage ist, den Schmerz und die Übelkeit zu lindern.
3. Herz- und Hautprobleme
Hier gibt es einige Gemeinsamkeiten zwischen Cannabisöl und Hanföl, da beide gut fürs Herz und die Haut sind. Bedenke allerdings den unterschiedlichen THC Gehalt.
Cannabisöl kann das Cholesterin senken. Weiterhin kann es die negativen Fette, die sich bereits in deinem Körper befinden, ausbalancieren. Beide Eigenschaften können zu einer besseren Herzgesundheit führen.
Viele Leute werden von Schuppenflechte und Ekzemen geplagt. Cannabisöl kann sowie oral eingenommen als auch lokal auf die Betroffene Stelle gegeben werden und hilft durch seine regenerierenden Eigenschaften somit der Haut.
4. Grüner Star und Kopfschmerzen
Vor allem, wenn wir älter werden, ist der Grüne Star eine häufig auftretende Augenkrankheit. Es wurde herausgefunden, dass Cannabis den grünen Star reduzieren kann und die Augengesundheit verbessern kann.
Täglich werden Millionen Leute von Kopfschmerzen geplagt. Eine einfache Hilfe stellt das Cannabisöl dar, indem man es einfach auf die betroffene Stelle aufträgt. Auch Migränepatienten profitieren von dieser einfachen, natürlichen Hilfe.
5. Gewichtsprobleme
Kennst du den Ausdruck „Fressflash“? Alle die, die sich mit Marihuana auskennen, wissen, dass dieses den Appetit erhöht.
Viele Patienten haben ein Problem damit, nach einer langen Krankheit an Gewicht zuzunehmen. Cannabisöl kann ihnen dabei helfen, einen gesunden Appetit wiederzuerlangen. Dies trifft vor allem auf alle die zu, die sich von einer Magersucht erholen.
Auf der anderen Seite können einige Cannabinoide helfen, den Appetit zu kontrollieren und zu unterdrücken. Das kann für all jene hilfreich sein, die unter Fettleibigkeit leiden.
6. Asthma
Schon seit Jahrhunderten wird Cannabisöl dafür verwendet, Atemprobleme zu behandeln. Die entzündungshemmenden Eigenschaften des Cannabisöls können den Bronchien helfen, sich zu erholen und mehr Sauerstoff aufzunehmen.
7. Krebs
Es werden immer noch einige Jahre der Forschung benötigt, um vollständig herauszufinden, inwiefern Cannabisöl in der Krebstherapie eingesetzt werden kann. In diesem Bereich gibt es einen großen Unterschied zwischen Hanföl und Cannabisöl.
In Tierversuchen konnte festgestellt werden, dass verschiedene Cannabinoide folgende Effekte erzielen können:
- Das Ausbreiten von Krebszellen zu verhindern
- Das Ausbilden von neuen Venen in Tumoren zu unterdrücken
- Krebszellen umzubringen
Obwohl das in der Theorie schon sehr vielversprechend klingt, muss noch viel mehr Forschung, vor allem auch am Menschen, durchgeführt werden.
8. Neurologische Probleme
Es wurde bereits an einigen Krankheiten erforscht, inwiefern Cannabis sowohl die Symptome erleichtern, als auch das Fortschreiten der Krankheiten vermindern kann.
- Parkinson
- ALS
- Epilepsie
- Multiple Sklerose
Es gibt vielversprechende Anzeichen dafür, dass Cannabis all jenen helfen kann, die unter diesen Krankheiten leiden.
Die Nachteile
Wenn man Hanföl mit Cannabisöl vergleicht, sollte man sich ebenfalls mit den Nachteilen von beiden auskennen.
Hanföl
Obwohl es belegt ist, dass der Gebrauch des Hanföls positive Eigenschaften besitzt, musst du dennoch einiges beachten:
Wenn du Prostatakrebs hast oder einen Blutverdünner zu dir nimmst, solltest du auf keinen Fall zum Hanföl greifen, da die blutgerinnungshemmeden Eigenschaften des Hanföls zu Verklumpungen führen können.
Da das Hanföl bei der Regenerierung der Zellen hilft, ist es super für die Haut. Allerdings bedeutet diese Eigenschaft, dass es für Krebspatienten UNGEEIGNET ist. Denn die gleichen Eigenschaften, die die guten Zellen regenerieren, können das Wachstum des Tumors ankurbeln.
Wie mit jedem anderen natürlichen Heilmittel auch, so ist es am besten, mit kleinen Mengen anzufangen. Beobachte erst einmal, wie dein Körper auf das Hanföl reagiert, um dann die Dosis langsam zu steigern!
Cannabisöl
Die Nachteile des Konsums des Cannabisöls sind ähnlich derer, die mit dem Konsum jeder psychoaktiven Substanz verbunden sind.
Eine geringe Menge eines hoch potenzierten Cannabisöls kann einen intensiven Effekt bewirken. Bei unerfahrenen Konsumenten oder bei einer Überdosierung könnten Paranoia, Depression und Halluzinationen auftreten.
Wenn du Cannabisöl zu dir nimmst, können die Auswirkungen weitaus stärker sein als diese des reinen Kiffens. Das liegt daran, dass der THC-Gehalt im Cannabisöl hoch konzentriert ist. Daher ist es ebenfalls wichtig, dass du sicherstellst, dass das Cannabisöl nicht mit Medikamenten, die du eventuell zu dir nimmst, interagiert.
In manchen Teilen der Welt ist das Cannabisöl nach wie vor illegal. Viele Menschen, denen die medizinischen Vorteile des Cannabisöls guttun würden, können es zum jetzigen Zeitpunkt leider noch nicht legal kaufen. Dies ist ein weiterer Unterschied zwischen Hanföl und Cannabisöl. Hanföl kann man in vielen Teilen der Welt legal kaufen, Cannabisöl nicht.
Die Debatte
Die laufende Forschung entdeckt täglich neue Informationen. Die gesundheitlichen Vorteile beginnen, für viele Menschen an Attraktivität zu gewinnen. Die Vorurteile werden langsam abgebaut.
Die Legalisierung Marihuanas schreitet in vielen Teilen der Welt fort. Dies spricht für die vielen, bereits veröffentlichten Studien.
Nichtsdestotrotz gibt es noch viele Menschen, die bezüglich des Konsums und des Unterschiedes zwischen Hanföl und Cannabisöl im Dunkeln tappen. Sich die Zeit zu nehmen, sich zu informieren und sich von den positiven Eigenschaften überzeugen zu lassen, kann jedem die Augen öffnen.
Es ist eine Debatte, die noch lange andauern wird. Basierend auf den aktuellen, verfügbaren Informationen, haben beide Öle ihre Vor- und Nachteile. Eines jedoch ist sicher: es gibt viele positive Studien, die auf die Vorteile beider Öle Hinweisen.
Hanföl vs. Cannabisöl: Welches ist das Richtige für dich?
Was sind deine Erfahrungen mit diesen Ölen? Teile sie uns in den Kommentaren mit, wir freuen uns drauf!